Sanierung, Umbau und Erweiterung eines bestehenden Einfamilienwohnhauses in Suhl-Friedberg (Thüringen)
Direktauftrag, 2013
HOAI 2013: Leistungsphase 1-4
BGF: 150 QM

Abb. oben: Entwurfsmodell M200, Städtebauliche Einordnung

Städtebauliches Konzept
Das Baugrundstück befindet sich in der Friedbergsiedlung der Gemarkung Suhl und wird vom Fliederweg aus an der südlichen Grundstücksgrenze erschlossen. Das Vorhaben liegt gemäß §34 BauGB im Geltungsbereich "innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile". Die Umgebung ist geprägt durch eine offene Bauweise differenzierter Gebäudekubaturen, Dachformen und -farben. Das bestehende Wohnhaus, welches sich im Norden des Grundstückes befindet, fügt sich mit einem Vollgeschoss und Dachgeschoss in das heterogene Gefüge der umgebenden Bebauung ein. Das westlich an das Haus grenzende Nebengebäude (Schuppen) wird abgebrochen um eine Erweiterung des Gebäudes ohne Eingriff in das prägende Landschaftsbild zu ermöglichen.

Abb. oben: Entwurfsmodell M50, Gartenansicht

Entwurfskonzept
Alle Räume des Wohnhauses sind nach Süden ausgerichtet und gewähren den Bewohnern einen freien Blick in die Landschaft. Das bestehende Erdgeschoss bleib vollständig erhalten, wird modernisiert und durch die Erweiterung im Westen des Gebäudes einer zeitgemäß offenen Wohnnutzung zugeführt (Verbindung Kochen - Essen - Wohnen). Am Ende des Erweiterungsbaus, der das neue Wohn- und Esszimmer beherbergt, entsteht in Verlängerung des Hauses eine befestigte Terrassenfläche mit direktem Zugang über den 2-geschossigen Wohnraum. Des Weiteren entsteht im Erdgeschoss ein neuer Hausanschluss- und Technikraum. Das Dachgeschoss wird um ein Schlaf- und Ankleidezimmer erweitert und erhält eine zusätzliche Nasszelle. Das Gebäude wird über die gesamte Fläche mit einem neuen Flachdach abgeschlossen. Um die natürliche Belichtung und Belüftung des Hauses zu gewährleisten, ist im Treppenraum auf dem Dach ein Flachdach-Fenster geplant. Der Garten bleibt weitestgehend wie bestehend erhalten, lediglich eine neue Terrassenfläche und sowie zwei PKW-Stellflächen sollen entstehen. Das Wohnhaus bleibt in seiner Wohnfunktion unverändert und soll künftig eine 3-köpfige Familie (Elternpaar mit 1 Kind) beherbergen können.

Abb. oben: Entwurfsmodell M50, Blick in den 2-geschossigen Wohnraum

Konstruktion
Das Bestandsgebäude wurde in Massivbauweise mit Holzbalkendecke und einem Sparrendach errichtet. Die verputzten Loch-Fassaden bestehen aus Ziegelsteinmauerwerk. Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen ist der Abbruch des Sparrendaches geplant, welches durch eine neue Holzbalkendecke (Flachdach - harte Bedachung) ersetzt wird. Der Ausbau der thermischen Hülle erfolgt im Dachgeschoss von Innen (Zwischensparrendämmung). Tragende Bauteile bleiben von der Baumaßnahme unberührt, die Herstellung der nicht tragenden Innenwände im Dachgeschoss erfolgt in Leichtbauweise (Trockenbau). Die Außenwand der Nordfassade wird als Brandwand ausgebildet, um einen Brandüberschlag auf das Nachbargrundstück auszuschließen. Sämtliche Wohnräume werden mit Fertigparkettboden ausgestattet, die Bäder sollen mit Feinsteinzeug belegt werden. Das Gebäude erhält neue KS-Fenster/-Fenstertüren mit Wärmeschutzverglasung entsprechend dem Stand der Technik.


Abb. oben: Grundriss EG und OG, Längsschnitt AA

Energetisches Konzept
Die Transmissionswärmeverluste des Baukörpers werden nachhaltig durch die Errichtung der Außenwände in Porenbetonstein (d= 30 cm), einer Zwischensparrendämmung im Dachgeschoss und des Neueinbaues der wärmeschutzverglasten Kunststofffensterelemente reduziert. Die Bodenplatte wird ebenfalls durch eine Wärmedämmung thermisch ertüchtigt. Um eine natürlichen Be- und Entlüftung durch den Nutzer zu gewährleisten, besitzt jeder Raum ein öffenbares Fenster (Raumluftverbund). Das Dachfenster im Treppenraum sorgt für Belichtung und Querlüftung des Dachgeschosses. Eine neue Gas-Brennwerttherme wird gem. neuestem Stand der Technik installiert inkl. eines wärmegedämmten Warmwasserspeichers. Bestehende Trink- und Abwasserleitungen werden nach Bedarf modernisiert, die Heizungsleitungen wärmegedämmt. Die gesetzlichen Anforderungen durch die Energieeinsparverordnung, EnEV 2009, sommerlicher und winterlicher Wärmeschutz, werden erfüllt.

Abb. oben: Querschnitt BB, Ansicht von Osten

Auftraggeber Privat
Mitarbeit Stefanie Pirk, Maria Pretzsch, Jonas Witte